24. April 2011: Ostersonntag

Jonas sitzt bei seinen Großeltern am alten, ungestimmten Klavier und spielt Franz Liszts "La Campanella" in gis-Moll, diese wundervolle, auf Niccolò Paganini basierende Etüde. Seine Fingerspitzen der rechten Hand springen im Staccato, führen auf einer Länge von zwei Oktaven einen irren Stepptanz auf, während die linke Hand versucht mit ihrer kleinen Melodie mitzuhalten..

Die Witwe, die Jonas nach Bremen begleitet hat, sitzt auf einem borstigen, kleinen Fußhocker und lauscht. Ihre Gedanken schweifen ab, zu Hanno Buddenbrook, war doch auch der kleine Johann, genau wie Liszt, ein komponierendes Wunderkind am Flügel und besonders durch das Violinspiel inspiriert.

Jonas' Familie sitzt bei lautem und politisch unverantwortbarem Gespräch im Nebenzimmer und frisst Sahnetorte.

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